Definitions of „richte“ in the Dictionary of German Spelling

I . rịch·ten <richtest, richtet, hat gerichtet> VB with obj jd richtet etwas (auf etwas acc)

1.

einem Gegenstand eine solche Stellung geben, dass er in eine bestimmte Richtung zeigt

die Pistole auf jemanden richten

das Fernrohr auf den Mond richten

die Aufmerksamkeit auf etwas/jemanden richten (≈ sich auf etwas oder jdn konzentrieren)

den Blick in die Ferne richten (≈ in die Ferne blicken)

2. inf

SGer A CH in Ordnung bringen

Ich muss am Wochenende das Fahrrad richten.

alles für das Mittagessen richten

seine Kleidung (wieder) richten

Du wirst das schon richten!

3.

jd richtet jdn

veralt. ein Urteil vollstrecken

einen zum Tode Verurteilten richten

▶ Gericht, Recht, Richter

II . rịch·ten <richtest, richtet, hat gerichtet> VB without obj

jd richtet über jdn/etwas form urteilen

Du kannst nicht über ihn richten.

III . rịch·ten <richtest, richtet, hat gerichtet> VB with SICH

1.

jd richtet sich an jdn/etwas

sich (fragend oder bittend) wenden

sich an die Behörden richten

sich mit einer Anfrage an den zuständigen Minister richten

2.

jd/etwas richtet sich gegen jdn/etwas

≈ zielen Seine Anspielungen richten sich gegen mich.

3.

jd richtet sich nach jdm/etwas

sich auf jdn oder etwas einstellen

Ich richte mich ganz nach dir.

sich nach der Uhr/den Vorschriften richten

Richte dich in Zukunft danach!

4. MIL

sich in Reihe und Glied aufstellen

Richtet euch!

jemanden zugrunde richten (jdn in seiner Existenz vernichten)

Der Konkurrenzkampf hat seine Firma zugrunde gerichtet.

I . ge·ra̱·de ADJ

1.

nicht gekrümmt

eine gerade Linie zeichnen

Kannst du den Draht wieder gerade biegen?

2.

nicht schräg

Die Mauer ist völlig gerade.

3. ≈ aufrichtig

Sie ist ein gerader Mensch, der immer offen seine Meinung sagt.

4. ≈ genau

Eben hast du das gerade Gegenteil behauptet.

II . ge·ra̱·de ADV

1. ≈ momentan

in diesem Moment

Ich kann nicht mitkommen, weil ich gerade zu tun habe.

2. ≈ soeben

Er ist gerade gegangen.

III . ge·ra̱·de PARTICLE

1. ≈ ausgerechnet

verwendet, um auszudrücken, dass man das Genannte im Zusammenhang mit einer bestimmten Person oder Sache für besonders unpassend oder unerwartet hält

Gerade du musst dich darüber beklagen!

Weshalb darf gerade er diese Rolle spielen?

Muss der Zug gerade heute so viel Verspätung haben?

2.

nicht gerade ...

verwendet, um eine Verneinung abzuschwächen

Ich verdiene nicht gerade viel in diesem Beruf.

Das hast du nicht gerade toll gemacht.

3.

verwendet, um auszudrücken, dass jd etwas mit Mühe und Not erreicht hat

Sie hat die Prüfung gerade noch geschafft.

Wir haben den Bus gerade noch erreicht.

den Draht gerade biegen

eine Kerze gerade halten

ein Tischtuch gerade richten

sie soll gerade sitzen/gerade stehen

Getrenntschreibung → R 4.5, 4.6

Kleinschreibung → R 3.8

in gerader Richtung

Großschreibung → R 3.7

das Zeichnen einer Geraden

Getrenntschreibung → R 4.8

gerade stehen

etw. gerade hinstellen

sich gerade halten

Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.15

geradebiegen/gerade biegen

geradehängen/gerade hängen

gerademachen/gerade machen

geraderichten/gerade richten

Getrenntschreibung → R 4.15

das Bild ganz gerade hängen

den Draht absolut gerade biegen

Zusammenschreibung → R 4.6

für etw. geradestehen (= Verantwortung übernehmen)

etw. geradebiegen (= in Ordnung bringen)

zu·grụn·de rich·ten, zu Grụn·de rich·ten VB with obj

See also zugrunde

zu·grụn·de, zu Grụn·de ADV

zugrunde/zu Grunde gehen (sterben; verfallen)

etwas zugrunde/zu Grunde legen (etwas als Voraussetzung nehmen)

zugrunde/zu Grunde liegen (die Grundlage sein)

die zugrunde/zu Grunde liegenden Fakten

etwas/jemanden zugrunde/zu Grunde richten (jdn oder etwas so schädigen, dass er/es nicht mehr existieren kann)

Usage examples with richte

Richte dich in Zukunft danach!

Ich richte mich ganz nach dir.

so, dass es sich gezielt und intensiv auf etwas oder jdn richtet

Examples from the Internet (not verified by PONS Editors)

German

Sie werde durch eine progressive Besitzsteuer und eine Währungspolitik finanziert, bei der sich die Geldmenge nach den Lebenshaltungskosten und der Bevölkerungsentwicklung richte.

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Seinen eigenen Worten nach ziehe er als Nomade umher, schlage die Zelte auf, wo die Chemie stimme und richte dort sein Versuchslabor ein.

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Die Herausgeber glauben, dadurch richte sich der Blick der Leser weniger auf die Zeichensetzung beim Verstehen längerer Sätze und es würde dadurch leichter, Sinnzusammenhänge zu erkennen.

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Er sei angetreten, um Sachpolitik zu machen, nicht um reine Opposition, die sich insbesondere gegen den Oberbürgermeister richte.

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Die Opferungsgeschichte interpretiert sie ebenfalls antipatriarchalisch, da der Vater eben nicht frei über seinen Sohn entscheiden könne, sondern sich nach dem (vermeintlichen) göttlichen Willen richte.

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Der Krieg im Osten sei dann falsch, wenn er sich gegen das russische Volk richte; er müsse einzig in antibolschewistischer Manier das Sowjetsystem bekämpfen.

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An einen Blick, der wohlwollend ist, aber nicht blauäugig, der urteile aber nicht richte.

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Dies brachte ihm den Vorwurf ein, er richte sein politisches Handeln einzig nach der aktuellen Mehrheitsmeinung aus.

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Und sie sprachen zueinander: „Wir wollen uns einen Fürsten suchen, der über uns herrsche und gerecht richte.

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Er richte in seinem Masochismus seinen Hass ausschließlich gegen die Schwarzen statt gegen die Plantagenbesitzer.

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