German Spelling Dictionary

Definitions of „Erbwortschatz“ in the Dictionary of German Spelling

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der A̱u̱f·bau·wort·schatz

der Grụnd·wort·schatz <-es> no pl

Als Grundwortschatz (GWS) bezeichnet man zunächst einen Wortschatz, der nach dem einen oder anderen Kriterium begrenzt ist. Dafür finden sich zahlreiche andere Benennungen, so Lern-, Minimal-, Ziel-, Kern-, Modell-, Basis- und Mindestwortschatz, aber auch Grunddeutsch oder Elementarlexik. Außerdem bezieht man sich mit dem Ausdruck auf muttersprachliche wie auf fremdsprachliche GWS-Bücher gleichermaßen. Im muttersprachlichen Unterricht der Primarstufe (1. bis 4. Klasse) geht es darum, im Rahmen der Rechtschreib-Didaktik aus dem unbegrenzten Inventar lexikalischer Einheiten diejenigen Einheiten auszuwählen, die zunächst rechtschreiblich „gesichert“ werden sollen, um daran einen Aufbauwortschatz anschließen zu können. Seit den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gaben dazu einzelne Bundesländer amtliche Wortlisten heraus, die unterschiedlich umfangreich waren (zwischen 600 bis 890 Einheiten). Daneben hielt man einen klassenbezogenen GWS für empfehlenswert. Für das Zertifikat Deutsch als Fremdsprache wurden ebenfalls seit den 70er Jahren vom Volkshochschul-Verband und vom Goethe-Institut GWS-Listen herausgegeben. Für die Auswahl orientierte man sich an themenbezogenen und adressatenbezogenen Kriterien, um die sprachliche Bewältigung von Situationen des alltäglichen Lebens zu ermöglichen.
Die Funktionswörter (vgl. das Stichwort), nämlich Präpositionen, Konjunktionen usw., gehören in jeder Zusammenstellung einer GWS-Liste oder eines entsprechenden Wörterbuchs zum zentralen Bestand; bei den themenbezogenen Einheiten der Nennlexik (Substantive, Verben, Adjektive) sind die Unterschiede teils erheblich größer.
Unter den GWS-Büchern reicht die Palette von bloßen Wortlisten bis zu Wörterbüchern mit mehr oder weniger reichhaltiger Kommentierung. Letztere können eine alphabetische Anordnung der Stichwörter aufweisen, oder eine nach Sachgruppen (Themengebieten). Besonders in der frühen Phase war eine starke Orientierung an Häufigkeiten und damit an die Frequenz-Lexikographie gegeben, die mit dem „Häufigkeitswörterbuch der deutschen Sprache“ (1898) von F. W. Kaeding einsetzte. Als nicht minder problematisch sind auch später entwickelte Auswahlkriterien (Geläufigkeit, stilistische Neutralität, Basis für mögliche Ableitungen, Situations- und Textbezogenheit etc.) erkannt worden; bestenfalls können Darstellungen zum GWS nur einigermaßen plausibel sein.

See also Goethe-Institut

das Go̱e̱·the-In·s·ti·tut <-(e)s, -e>

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