German Spelling Dictionary

Definitions of „Gebersprache“ in the Dictionary of German Spelling

die Ga̱u̱·ner·spra·che <-, -n>

die Jä̱·ger·spra·che

die Mụt·ter·spra·che <-, -n>

See also Erstsprache

die E̱rst·spra·che <-, -n> LING

Der Ausdruck Erstsprache wird gewöhnlich mit dem gleichgesetzt, was man unter Muttersprache versteht. Aufgrund naheliegender Fragen des Spracherwerbs ist er in der Zusammensetzung Erstspracherwerb fest verankert (vgl. das Stichwort Spracherwerb). Vor allem wird der Ausdruck auch im Unterschied zum Erwerb einer Zweitsprache, dem Zweitspracherwerb (vgl. das Stichwort), bzw. zu dem einer Fremdsprache verwendet. In solchen Zusammenhängen wird die Erstsprache auch als „L1“, die Zweitsprache als „L2“ abgekürzt. Darüber hinaus lassen bilinguale Situationen (vgl. unter Bilingualismus) und Fragen der Mehrsprachigkeit von Migrantenkindern weitere Probleme erkennen, weshalb im Hinblick darauf manchmal zwischen Erstsprache und Muttersprache unterschieden wird.
Die Aneignung einer Erstsprache im Sinne von Muttersprache verläuft in der frühen Kindheit in mehreren Phasen, ohne dass es dazu einer Unterweisung, also einer gesteuerten Anleitung von außen, bedarf. Der Erstspracherwerb umfasst wie jeder Prozess einen Ausgangszustand; dies sind hier genetische (artspezifische/biologische/angeborene) Voraussetzungen. Für Art und Umfang des weiteren Verlaufs ist sodann der Zugang zu sprachlichen Äußerungen der Bezugsperson(en) erforderlich (der Input bzw. das Sprachangebot der Umgebungssprache), sowie ein Antrieb bzw. Anlässe zum Voranschreiten des Prozesses. Ein relativ stabiler Zustand (wenn auch nicht als Endzustand zu bezeichnen) muss etwa zwischen dem dritten und dem fünften/sechsten Lebensjahr erreicht sein, um von einem Kind sagen zu können, es seien die wesentlichen sprachlichen Regeln verinnerlicht und damit kognitiv verfügbar geworden. Dies umfasst passives sprachliches, nur zu einem geringen Teil dem Bewusstsein zugängliches, Wissen auf allen sprachlichen Ebenen: Syntax und Morphologie, Phonologie, sowie Semantik und Pragmatik. Die Grundprinzipien des Satzbaus werden gewöhnlich bereits im Alter von drei Jahren erworben. Mit Schuleintritt ist die weitere Entwicklung durch Unterrichtung bestimmt.
Eine Gebärdensprache ist eine visuell wahrnehmbare Sprache, die von gehörlosen und schwerhörigen Menschen als Ausdrucksmittel benutzt wird. Von der Sprachwissenschaft ist die Gebärdensprache als eigenständige Sprache anerkannt, da sie ebenso wie die Lautsprache über Grammatik und Lexikon verfügt (vgl. unter diesen Stichwörtern). Eine Gebärdensprache besteht aus Einheiten (Gebärden), die mit den Händen in Verbindung mit Mimik und Mundbild hervorgebracht werden. Zentrale Merkmale (Parameter) sind: Handform bzw. Handstellung, Bewegung und Ausführungsort. Das Verb wird z.B. aus dem Adjektiv durch Hinzufügen einer Bewegung abgeleitet; Nomina werden mit kürzerer verhaltener Bewegung gebildet, Verben mit größerer und fortgesetzter Bewegung. In ihren kombinatorischen Möglichkeiten und damit in ihrer Komplexität steht sie der Lautsprache weder in grammatischer (Darstellung von Flexion, Tempus usw.), noch in inhaltlicher Hinsicht (Darstellung konkreter und abstrakter Sachverhalte) nach. Irrtümlich hat man oft angenommen, eine Gebärdensprache sei lediglich sozusagen „sichtbar gemachtes Deutsch“, man könne nur konkrete Dinge ausdrücken, es gebe eine universale Gebärdensprache etc.
Gebärdensprachen sind über Jahrhunderte hinweg von Gehörlosen untereinander entwickelt worden. Sie unterscheiden sich zwar von Land zu Land; allerdings sind große Überschneidungen zwischen den verschiedenen Gebärdensprachen festzustellen. Für den deutschsprachigen Raum sind zu unterscheiden: die „Deutsche Gebärdensprache“ (DGS), die „Österreichische Gebärdensprache“ (ÖGS), und die „Deutschschweizer Gebärdensprache“ (DSGS). Es gibt das Berufsbild des so bezeichneten Gebärdensprachdolmetschers (nicht: „Gebärdendolmetscher“). Nach Inkrafttreten des „Behindertengleichstellungsgesetzes“ (2002 in Deutschland) können Gehörlose auf solche Dolmetscher(innen) z.B. bei Behörden zurückgreifen. Interessenvertretung der Gehörlosen ist der „Deutsche Gehörlosen-Bund e.V.“ (DGB).

See also Sprache

Neben nonverbalen Äußerungsformen (Gestik, Mimik usw.) ist die verbale Sprache das zentrale artspezifische Verständigungsmittel des Menschen. Als abstraktes Regelsystem muss ein im wissenschaftlichen Sinne als Sprache zu bezeichnendes Gebilde eigenständige Regeln im Bereich von Lexikon (vgl. das Stichwort) und Grammatik (vgl. das Stichwort) aufweisen. Nach Ebenen differenziert sind dies systemhaft aufeinander bezogene morphologisch-syntaktische, lexikalisch-semantische und phonologisch-phonetische Regeln. Hinzu kommen pragmatische Regeln für den korrekten Gebrauch bzw. Einsatz sprachlicher Äußerungen. Empirisch gegeben und damit der Wahrnehmung zugänglich sind ausschließlich jeweils individuelle, mündlich oder schriftlich realisierte, Äußerungen von einer Person zu einem Zeitpunkt an einem Ort, nämlich so bezeichnete Verwendungsinstanzen sprachlicher Ausdrücke/Einheiten (Laute, Buchstaben, Wörter, Sätze, Texte) als einmalige Ereignisse. Aufgrund von Übereinstimmungen im Gebrauch lässt sich daraus auf das Vorhandensein konventionell verfügbarer Regeln (vgl. das Stichwort) schließen; und diese wiederum können als Regelbeschreibungen allgemein zugänglich gemacht, gelehrt und gelernt werden. Dabei ist die Standardsprache (vgl. das Stichwort) bzw. die Hochsprache als Abstraktion eine Orientierungsgröße mit überindividueller Geltung.
In diesem Sinne lassen sich (mit Abstrichen am ehesten bei einigen Dialekten/Mundarten) die verschiedenen, als so bezeichnete Varietäten (vgl. das Stichwort) zusammengefassten sprachlichen Ausprägungsformen („Jugendsprache“, „Fachsprache“ usw.) nur in hypostasierender Redeweise als „Sprachen in der Sprache“ erfassen. Denn anders als die Gebärdensprache (vgl. das Stichwort) weisen sie trotz teils markanter Besonderheiten keine eigenständigen Regeln in Lexikon und Grammatik auf.

die Zi·ge̱u̱·ner·spra·che

die As·sem·b·ler·spra·che

die Kọ̈r·per·spra·che <-> no pl

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