German Spelling Dictionary

Definitions of „Türkendeutsch“ in the Dictionary of German Spelling

das Be·hö̱r·den·deutsch pej

bịn·nen·deutsch ADJ

das Bịn·nen·deutsch <- oder -s> no pl

das·ro·kra̱·ten·deutsch

bụn·des·deutsch ADJ

das Be·ạm·ten·deutsch <-s> no pl pej Amtsdeutsch

das Im·mi·g·rạn·ten·deutsch <-> no pl Migrantendeutsch

Der Ausdruck Immigrantendeutsch ist noch wenig eingespielt; er findet sich auch als Migrantendeutsch zur Bezeichnung reduzierter sprachlicher Äußerungsformen in ethnischen Milieus, die unter dem Einfluss von Migrantensprachen entstehen. Als jugendsprachliche Äußerungsformen werden sie der Varietät (vgl. das Stichwort) der Jugendsprache (vgl. das Stichwort) zugeordnet, oder als Kiezdeutsch bzw. multiethnische Jugendsprache bezeichnet. Unter sprachsoziologischen Gesichtspunkten werden entsprechende Ausdrucksmittel auch als Ethnolekt bezeichnet, nämlich als Varietät bzw. Sprachstil einer ethnischen Minderheit.
In Deutschland sind mit Immigrantendeutsch Ausprägungen eines Sprachgemischs vor allem türkischstämmiger Migranten gemeint, wobei in kreativer Weise das Deutsche mit dem Türkischen vermischt wird; daneben gibt es ähnliche Äußerungsformen auch durch den Sprachkontakt mit Angehörigen des früheren Jugloslawien; dazu finden sich auch die Bezeichnungen Jugo-Deutsch und Balkan-Slang.
Für den türkisch-deutschen Sprachmix gibt es lange die Ausdrücke Türkenslang und Türkendeutsch. Dafür wurde außerdem im Anschluss an den gleichnamigen Buchtitel von Feridun Zaimoğlu (1995) der Ausdruck Kanak Sprak besonders bekannt; daneben ist der Türkenslang durch verschiedene Comedians karikiert und über die Medien verbreitet worden. Derartige stilisierte sprachkünstlerische Ausformungen entsprechen nur wenig der sprachlichen Realität einer Sprachmischung z.B. in den Migrantenvierteln Berlins oder Hamburgs. Der Einfluss von Migrantensprachen auf Jugendliche der ethnischen Mehrheit wird als Sprachkreuzung bzw. language crossing bezeichnet. Es handelt sich dabei um türkische Grußwörter, Ausrufe, Anreden, Beschimpfungen usw., z.B. weissdu, vaschtehs du?, normal, alder! Hey lan, krass, wo du wolle?, Ey, Mann, was Problem?, Tam tschuki (aus tamtam und cok iyi), oder lebeisch in Schweinefresserland, Isch mache disch Messer, Aalder. Für die Einschätzung derartiger sprachlicher Äußerungen gilt zumindest überwiegend das Gleiche wie für (sonstige) jugendsprachliche Äußerungsformen (vgl. das Stichwort Jugendsprache): Sie werden (in diesem Falle) von ethnisch gemischten Jugendcliquen und von anderen Jugendlichen sprachspielerisch eingesetzt und meist auch von den Beteiligten nicht ernst genommen. Ein gravierender Einfluss auf „die“ deutsche Sprache dürfte sich daraus nicht ableiten lassen.

See also Jugendsprache

Als Jugendsprache werden jugendsprachliche Äußerungsformen zusammengefasst und als generationsspezifische Varietät (vgl. das Stichwort) eingeordnet. Wie andere Varietäten ist die „Jugendsprache“ auf die deutsche Hochsprache bzw. Standardsprache (vgl. das Stichwort) bezogen bzw. an diese rückgebunden; der Ausdruck ist samt Bestandteil „Sprache“ nur das Ergebnis einer verkürzten Redeweise. Im Wesentlichen handelt es sich um verschiedene Worteinheiten und Redensarten, von denen nur wenige in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind, wie z.B. cool, anmachen, Zoff, abfahren (auf etwas); eine klare Abgrenzung von der Umgangssprache (vgl. das Stichwort) ist auch von daher nicht gegeben. Was man als Jugendsprache bezeichnet, ist keineswegs dem Bestand nach einheitlich (homogen) und z.B. als „Gesamtjugendsprache“ erfassbar, wovon frühe Untersuchungen ausgegangen waren. Jugendsprache ist vielmehr Moden unterworfen, die sich rasch wandeln, und weist auch räumliche Unterschiede auf. Aufgrund der Bezogenheit auf Milieus und Szenen (Musikszene etc.) wird auch der Ausdruck Szenesprache verwendet.
Sprachliche Äußerungsformen unter Jugendlichen sind neben zentralen anderen Äußerungsformen (insbesondere solche der Kleidung) lediglich Reflex einer Übergangsphase ins Erwachsenenalter: Bestimmend dafür ist die Ablehnung der Erwachsenenwelt, mit Suche nach einer eigenen Position bzw. Orientierung. Die sprachlichen Ausdrucksmittel, die aus jeweiliger gruppeninterner Kommunikation heraus entwickelt werden, dienen zugleich auch der Identifikation mit jeweiliger Gruppe. „Jugendsprache“ ist kreativ, spontan, amüsant, locker, und wesentlich provokativ; gewechselt wird bei Bedarf in die Hochsprache. Wesentlich sind Sprachspielereien auf allen Ebenen, kurze und griffige Äußerungen, Übernahme und Abwandlung von Anglizismen, sowie das Herauslösen sprachlicher Elemente aus verschiedenen medialen Bereichen, was als Stil-Bastelei bzw. Bricolage bezeichnet wird. Jugendsprachliche Äußerungsformen werden von der Erwachsenenwelt seit jeher mit Skepsis begleitet, verbunden auch mit bildungspolitischen Bedenken und Befürchtungen, „die“ Sprache könne verfallen.
Nach frühen Sammlungen im 18. Jahrhundert gab es erste Untersuchungen zu dem Bereich Ende des 19. Jahrhunderts zur Studenten- und Schülersprache, später zu anderen Entwicklungen („Halbstarkensprache“, „Teenagerdeutsch“, „APO-Sprache“ usw.). Untersuchungsmethoden waren in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts zunächst meist Befragungen mittels Fragebögen, später auch die teilnehmende Beobachtung in bestimmten Verhaltenskontexten.

die Tụ̈r·ken·tau·be ZOOL

ge·me̱i̱n·deutsch ADJ

das Turk·me̱·nisch <-en>

See also Deutsch

Der Ausdruck Deutsch als Fremdsprache bezieht sich auf unterschiedliche Bereiche der Beschäftigung mit der deutschen Sprache als Nicht-Muttersprache: auf den konkreten Sprachunterricht für Nichtdeutschsprachige, auf darauf bezogene wissenschaftliche Untersuchungen, Forschungsprojekte und methodische Ansätze, sowie auf Studiengänge innerhalb und außerhalb der Germanistik. Institutionalisiert wurde Deutsch als Fremdsprache (abgekürzt: DaF) als Fach erst Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Es entstand in verschiedenen Ausprägungen und unter zahlreichen Bezeichnungen (als interkulturelle Germanistik, Deutsch als Zweitsprache u.a.m.), sowie in unterschiedlichen fachlichen Kontexten (im Rahmen der Sprachlehrforschung, der Fremdsprachendidaktik u.a.m.). Die Schwerpunktsetzungen sind auch heute nicht einheitlich. Mit dem damit verwandten Ausdruck Deutsch als Zweitsprache bezieht man sich heute oft auf denjenigen Bereich des Faches, in dem es um Fragen des Spracherwerbs und der Sprachvermittlung innerhalb des deutschen Sprachraums geht, hier insbesondere für Minderheiten und Migranten.
DaF umfasst als Fach neben Arbeitsfeldern aus Sprachwissenschaft, Sprachdidaktik, Literaturwissenschat und Psychologie auch die Landeskunde. Die längste Tradition hat DaF unter den deutschsprachigen Ländern in Deutschland; ansonsten sind sehr enge Beziehungen zwischen dem Fach DaF und der Auslandsgermanistik gegeben (vgl. dazu unter diesem Stichwort). Vor große Herausforderungen wurde das Fach im Zuge der Neuorientierungen der Germanistik vor allem in Mittel-, Ost- und Südosteuropa gestellt, die mit den politischen Wandlungen einhergingen. Konzeptionelle Veränderungen im Bereich DaF gibt es zunehmend (auch) innerhalb der Europäischen Union insofern, als sich durch stärkere Mobilität der Studierenden und der Lehrkräfte die Grenzen zwischen Muttersprachen- und Fremdsprachenphilologien sowie die zwischen DaF und Deutsch als Zweitsprache verwischen. Zentral gefördert wird DaF von dem DAAD (vgl. das Stichwort dazu).

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